Die Eingewöhnung ist eine sensible Phase, da es für viele Kinder das erste bewusste erleben von der Trennung der gewohnten Bezugspersonen ist. Diese Zeit möchte ich gemeinsam mit den Eltern meistern. Den Kindern wird durch die ungewohnte Umgebung und die unbekannte Person (ich) eine hohe Anpassungsleistung abverlangt. Das Wichtigste, was wir in der Eingewöhnungsphase brauchen, ist Zeit. Da jedes Kind anders auf die Trennung reagiert, ist die Dauer der Eingewöhnungszeit sehr unterschiedlich. Ich lege Wert auf wiederkehrende Strukturen, klare Regeln und Rituale die dem Kind Orientierungen und Halt bieten. Während dieser Zeit wird ihr Kind die Kindertagespflegestelle höchstens halbtags besuchen.
Die Eingewöhnung lässt sich in mehrere Phasen unterteilen:
Das Kind mit seiner Bezugsperson, welche immer die gleiche sein sollte, hält sich für ein bis maximal zwei Stunden, möglichst immer zu gleichen Zeit, bei mir auf. In dieser Phase finden keine Trennungsversuche statt!
Wie Verhält sich die Bezugsperson:
Wie verhalte ich mich:
Erste Trennung (etwa ab dem 4 Tag)
Erst am vierten, manchmal aber auch erst am fünften oder sechsten Tag (wenn der vierte Tag auf einen Montag fällt), findet eine erste kurze Trennung statt. Die Bezugsperson verabschiedet sich von dem Kind, und verlässt das Haus. Die Fortsetzung oder den Abbruch des Trennungsversuches hängt von der Reaktion ihres Kindes ab. Lässt sich das Kind schnell beruhigen oder ist eher gleichmütig, wird die Trennung nicht länger als 30 Minuten betragen. Wenn hingegen das Kind weint ohne sich schnell beruhigen zu lassen oder es wirkt verstört, wird die Trennung nicht länger als zwei drei Minuten betragen. In diesem Fall findet der nächste Trennungsversuch erst in einigen Tagen wieder statt.
Hier lässt sich eine gewisse Voraussage für den weiteren Verlauf der Eingewöhnung erstellen.
Hinweise für eine kürzere Eingewöhnung sind:
Hinweise für eine längere Eingewöhnungsphase sind:
Wie verhält sich die Bezugsperson:
Die Stabilisierungsphase beginnt am fünften oder sechsten Tag (wenn der fünfte Tag auf einen Montag fällt), indem ich zunehmend die Versorgung des Kindes übernehmen werde. Dabei ist es wichtig, dass die Bezugsperson dabeibleibt. Unter Beachtung der Bedürfnisse des Kindes werden die Trennungszeiten täglich verlängert. Erste Schlafversuche in Begleitung der Bezugsperson werden stattfinden. Dabei ist ein Gegenstand, der nach der Bezugsperson riecht (Schnuffeltuch, T-Shirt o.ä.) für das Kind sehr hilfreich.
Sollte ein Abbruch der Trennung stattgefunden haben, wird ein erneuter Versuch erst am siebten Tag (allerdings nie an einem Montag) stattfinden. Vor dem neunten Tag werden keine Schlafversuche bei diesem Kind gewagt. Sollte sich das Kind am zehnten Tag während einer Trennungsphase von mir trösten lassen, beginnen wir ab den elften Tag mit der Stabilisierungsphase. Die Eingewöhnung verlängert sich um ca. eine Woche.
Hinweise für eine erfolgreiche Eingewöhnung:
Hinweise für eine erschwerte Eingewöhnung:
In dieser Phase ist die Bezugsperson nicht mehr anwesend, aber jederzeit erreichbar. Für mehrere Stunden täglich ist das Kind nun in der Tagespflege. Ab da bringe ich den Kind/ern nach und nach die täglichen Routinen, Regeln und Abläufe näher, um die Bindung zu stärken und Sicherheit zu bieten.
Hinweis für eine abgeschlossene Eingewöhnung: